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FPÖ Interview

"Jeder Mensch soll selbst entscheiden wie er leben will."
Von Michael Ziesmann, 07.09.2006

Die FPÖ ist in der repräsentativen Umfrage von GAYNET die viertstärkste Partei. Wir wollten wissen ob die FPÖ nach dem Farbenstreit zwischen orange und blau auch Politik für Pink, für Minderheiten wie Schwule macht. Heinz-Christian Strache antwortet.

GAYNET:
Die FPÖ steht unter Ihrer Führung für eine restriktive Ausländerpolitik. Vor allem damit haben Sie in Wien 14% der Stimmen bekommen. Warum werden Ausländer im Ausland – genauer Schwule und Lesben - besser gestellt als Inländer in Österreich? Was sagen Sie schwulen Inländern, die im Gegensatz zu den meisten Nachbarländern wie Schweiz, Deutschland, Tschechien oder Slowenien benachteiligt sind?

Strache:
In einigen Ländern räumt die Legislative homosexuellen Lebensgemeinschaften weitreichendere Möglichkeiten ein, als das in Österreich der Fall ist. Ich weise aber darauf hin, dass es hierzulande keine Diskriminierung von Homosexuellen, wie wir sie in zahlreichen Ländern der Erde erleben, gibt.

GAYNET:
Machen Sie zuerst Politik für oder gegen Ausländer aber nicht für alle Inländer?

Strache:
Ich mache Politik für Österreich und für die Menschen, die in diesem Land leben.

GAYNET:
Wie steht die FPÖ zum Thema außereheliche Lebenspartnerschaften, Patchwork-Familien und Anti-Diskriminierung von Schwulen und Lesben? Ich darf Ihr Parteiprogramm Kapitel XI zitieren. Dort heißt es: »Solidarisch und gerecht« gefolgt von »Chancengleichheit auf Basis der persönlichen Entscheidung jedes Einzelnen zur Abdeckung fundamentaler Lebensbedürfnisse.« Sie unterstützen demnach die persönliche Entscheidung einer Frau unverheiratet mit einem Mann zusammen zu leben, oder die persönliche Entscheidung eines Mannes mit einem Mann seine fundamentalen Lebensbedürfnisse wie Liebe und Beziehung umzusetzen?

Strache:
Jeder Mensch soll selbst entscheiden wie er leben will. In unserem Parteiprogramm ist aber auch festgehalten, dass die Freiheit des Einzelnen dort endet, wo die Freiheit des anderen beginnt. Daher gibt es für mich einen engen Zusammenhang zwischen Familienpolitik und dem Wohle unserer Kinder.

GAYNET:
Demnach treten Sie für die Homo-Ehe und das Adoptions-Recht für Schwule ein?

Strache:
Das habe ich nicht gemeint. Die FPÖ vertritt den Standpunkt, dass ein Aufwachsen in einer Familie mit Mutter und Vater, am besten auch mit Geschwistern, das beste für ein Kind ist. Aber ich akzeptiere andere Meinungen. Das ist das Wesen einer Demokratie.

Wahlplakat der FPÖ. HC Strache antwortet auf Fragen von GAYNET
Der FPÖ Chef geht auch in Szene Clubs auf Stimmenfang: Nachtschicht Wien, 24.8.2006 ©FPÖ

Ich sage schwulen Wählern das gleiche wie heterosexuellen Wählern.

GAYNET: Wie wollen Sie Ihre Programmpunkte für Minderheiten realisieren wenn Sie sich auf Opposition festgelegt haben?

Strache:
Wie man unschwer erkennen kann, wollen sowohl SPÖ als auch Grüne und BZÖ nach der Nationalratswahl mit der ÖVP in die Bundesregierung. Weder Schüssel noch Gusenbauer sind bereit, die Forderungen der FPÖ nach einen Stopp der Beitrittsverhandlungen mit der Türkei, das nicht gerade ein Land ist, das sich für Homosexuelle stark macht, und der Ablehnung einer EU-Verfassung zu erfüllen. Eine Demokratie braucht auch eine starke Oppositionspartei. Wir sind uns für diese Kontrollaufgaben nicht zu schade und sind nicht bereit, unsere politische Seele auf dem Altar der schwarzen Allmacht zu opfern.

GAYNET:
23% der schwulen Wähler sind unentschlossen. Was sagen Sie diesen damit auch diese Ihnen ihre Stimme geben?
Strache: Ich sage schwulen Wählern das gleiche, was ich heterosexuellen Wählern sage. Nämlich, dass die FPÖ die einzige Partei ist, die die Bezeichnung soziale Heimatpartei verdient. Die SPÖ hat sich an das internationale Spekulantentum verkauft, die ÖVP schwebt im siebten Himmel der Macht und agiert immer abgehobener und die Grünen gieren derartig nach einer Regierungsbeteiligung, dass sie sogar bereit sind, den Ankauf der Abfangjäger und das Beibehalten der Studiengebühren zu akzeptieren.

GAYNET:
Herr Strache, wir bedanken uns für das Interview.
Das Interview führte Michael Ziesmann, freier Journalist in Wien

In der kommenden Woche stellt sich das BZÖ als fünftstärkste Partei bei schwulen Wählern den Fragen von GAYNET.


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USER-KOMMENTAREBeitrag posten
 
von danielboy am 08.09.06 13:19
Sehr unglaubwürdig dieser Strache!
Beim TV-Duell vorgestern mit Gusenbauer hat er ihm vorgeworfen, sich für die "Homo-Ehe" gemeinsam mit dem LIF stark zu machen.
Antworten
von zoricabrunc am 06.06.07 02:28
Aber..
geh, die politiker sind doch alle gleich, wurscht welche Partei...sogar die grünen Andersrum sind so...hatte vor 2 jahren auf dr rainbow parade eine schlechte erfahrung mit irgendeinem Marko Schröder oder wem auch immer...war auf deren ihren truck und war ihnen nicht "Gesellschaftsfähig " genug, darauf hin trat besagter an mich heran und forderte mich auf de3n Truck zu verlassen da ich keine Mitgliedskarte der Grünen hatte......!!!????
 
von User gelöscht am 07.09.06 14:36
keine antwort ist auch eine antwort
wenigstens ist er ehrlich, denn die fpö will offenbar für schwule und lesben gar nichts tun. auch gut, dann braucht man sie wenigstens nicht zu wählen....
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