Gay-Circuit 2009
von Peter Jobst, 23.08.2009.

This perfect dream, a miracle sensation, guide and inspiration: Das besingen Freddie Mercury und Montserrat Caballé in ihrer Hymne auf Barcelona, das erfahren aber auch Besucher dieser faszinierenden Metropole am Mittelmeer.

Mega-Events wie das Circuit Festival (1.- 9. August) versetzen selbst konservative Stadtväter in Euphorie. Schwuler Tourismus ist ein Muss in der Krise: Turismo LGTB im weltoffenen Barcelona.

Durchtrainierte Männer präsentieren im Parque Acuático (Isla Fantasía) ihre Luxus-Körper, während aus den Lautsprechern Vida La Vida von Coldplay erklingt. Cultura y Ocio, das ist Fun, Licht, Musik, Action, Sport: Ambiente Pur.

Diese Männer, viele aus Nordamerika und arabischen (!) Ländern, geben in kurzer Zeit viel Geld aus. Sie erwarten von Restaurants und Lokalen eine gesunde und kalorienarme Ernährung. Fitness-Zentren gehören zu den Fixterminen.

Braungebrannte Musculocas ziehen die meisten Blicke auf sich: Auch Transsexuelle haben ihren Platz in dieser Stadt: Bei so viel geballter Männlichkeit ignoriert selbst die politische korrekte Tagespresse die Lesben.

Nicht jeder Schwule ist bereit oder in der Lage, in kurzer Zeit so viel Geld springen zu lassen. Es gibt aber auch preisgünstige Unterkünfte in dieser nach wie vor bodenständigen Stadt. Zu empfehlen ist auch die Privat-Zimmer Vermittlung durch www.ebab.de.

Männer unterschiedlicher sozialer und ethnischer Herkunft gehen locker  miteinanderum um. Einheimische treffen sich gerne zu den Happy Hours in ihrem Lokal oder in ihrer Sauna. Die Gelegenheit, für einen Preis einen 2. Drink oder leckere Tapas umsonst zu ergattern, lockt auch attraktive Männer.

Informationen über dieses pulsierende lokale schwule Leben findet man in Gratis-Schriften wie Nois oder Gay Barcelona. Mit minimalen Sprachkenntnissen...

Lange konzentriert sich schwuler Tourismus auf das pittoreske Sitges, einst Künstlerkolonie: Nacktbadestrände, Clubs, Hotels und Pensionen sind dort auf eine schwule Kundschaft ausgerichtet. Sitges ist untertags mit dem Zug zu erreichen, Barcelona in der Nacht aufregender.

So nennt der Bürgermeister heute seine Stadt stolz »Gaycelona«: Auf 2 FKK-Strände innerhalb der Stadt (Barceloneta, Marbella) zeigt sich eine bunte Schar von Sonnenanbetern...