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China

Bacalhau mit Stäbchen
Von Christopher Ganz, 09.09.2008

Auf kulinarischer Entdeckungsreise in Macau

Die Liebe geht bekanntlich durch den Magen - dies gilt beim Reisen zweifellos auch. Denn hinter der Anziehungskraft eines Ortes steckt nun einmal mehr als eine Ansammlung von Sehenswürdigkeiten.

Wer die Eigenheiten eines Landes entdecken will, der wird mit allen Sinnen kosten und mit Genuss erkunden, was Küche und Keller aufzutischen haben. Macau, die ehemals portugiesische und heute chinesische Stadt in der Mündung des Perflusses, bietet hierzu ausgiebig Gelegenheit. Einen gemütlichen Bummel durch verwinkelte Altstadtgassen mit dem Besuch eines gemütliches Restaurants abzuschließen oder nach einem Strandspaziergang auf der Insel Coloane auf der Terrasse eines gepflegten Hotels eine Stärkung zu sich zu nehmen: Das Ausgehen zum Essen gehört im ehemaligen »Klein-Portugal in Fernost" zu den besonders angenehmen Seiten eines Aufenthalts. Restaurants gibt es in Fülle, und die Gastronomie ist stark von portugiesischen und chinesischen Einflüssen geprägt. Einmalig sind die Spezialitäten der macanesischen Küche, der ersten Fusion Cuisine der Welt.

Spitzenreiter auf jeder portugiesischen Speisekarte ist der Bacalhau - getrockneter Kabeljau. Der Fisch wird gegrillt, gebacken, als Kochfisch oder in einem Auflauf serviert. So kommt er, genau wie in Portugal und ähnlich wie in Norwegen oder Island, in unendlich vielen Zubereitungsarten auf den Tisch. Wer kein großer Fischesser ist, sollte den Bacalhau, mit Kartoffeln püriert und gebacken, als Vorspeise probieren. Zu den traditionellen portugiesischen Gerichten gehören außerdem gegrillte Sardinen, Kaninchenbraten, Ochsenbrust sowie Caldo verde, eine Grünkohlsuppe mit pürierten Kartoffeln und portugiesischer Wurst.

Meeresfrüchte nehmen im vom Wasser umgebenen Macau einen großen Teil der Speisekarte ein. Frischer Fisch, Hummer, Austern, Krabben und Krebse sind obendrein recht preisgünstig. Hervorragend passt dazu ein Gläschen portugiesischen Weines. Macaus Verbindungen zu Portugal haben die überaus angenehme Folge, dass man überall gute und preiswerte Weine erhält. Zum Nachtisch stehen in portugiesischen Restaurants Mousse de Chocolate Caseira (hausgemachtes Schokoladenmousse), Bebinca de Leite (Milchpudding), Nata (Eitörtchen) oder eine Queijos (Käseplatte) zur Wahl. Dazu, danach oder bei jeder anderen passenden Gelegenheit brühen die Portugiesen auch in Macau einen guten, starken Kaffee oder einen Espresso.

Auf jeden Fall probieren sollte man auch die Küche der Macaneser, der in Macau geborenen Asiaten mit portugiesischen Vorfahren. Macanesische Gerichte zeichnen sich durch ihre einmalige Mischung aus: Bei Zutaten, Zubereitung und der Verwendung von Gewürzen spielen neben portugiesischer Kochkunst, lateinamerikanische, afrikanische, indische, chinesische und malaiische Einflüsse eine wichtige Rolle. Aus all diesen Regionen haben die alten Seefahrer Zutaten und Kochideen mitgebracht. So ist die Zubereitung des African Chicken, eines Hühnchens in pikanter Gewürzhülle, den Köchen Afrikas und Indiens abgeguckt, und die beliebten Feijoadas, gehaltvolle Eintöpfe aus Bohnen, Kartoffeln, Kohl, Schweinefleisch und scharfgewürzter Wurst (Chourico), stammen ursprünglich aus Brasilien. Wichtige Zutat macanesischer Speisen ist die Balichao, eine würzige Paste aus Crevetten, die zum Beispiel dem suppenähnlichen Nudelgericht Lacassa oder gebratenen Reis (Arroz frita com Balichao) die typische Geschmacksnote verleiht.

Macau gehört seit dem 20. Dezember 1999 zu China. Und so kommen natürlich die chinesischen Küchen groß zur Geltung. Bei den meisten Restaurants spürt man die geographische Nähe zu Kanton. Die Gerichte dieser südchinesischen Provinz leben von der Frische ihrer Zutaten, die nur ganz leicht gekocht werden. Gewürze kommen nur sparsam zum Einsatz, nichts soll den Eigengeschmack der Zutaten stören. Traditionell verwendet die Kanton-Küche viele Fische und Meeresfrüchte, daneben findet man exotische Leckerbissen wie Schweinefleisch süßsauer und Schlangenfleischsuppe im Winter. Chinesische Speisen kann man sowohl an einfachen Garküchen als auch in erstklassigen Restaurants genießen. Man isst mit Stäbchen (fai-tchi; chopsticks) und trinkt zum Essen meist ungesüßten Tee, der in der Regel unaufgefordert ein- und nachgeschenkt wird.

Besonders beliebt sind chinesische Restaurants, in denen es zur Mittagszeit Dim Sum gibt, kleine Leckereien, die salzig, sauer oder auch süß abgeschmeckt sein können. Hierzu gehören Fleischklößchen, Frühlingsrollen, Reis in Lotusblättern, Klöße mit Scampi oder Schweinefleisch gefüllt, süß-sauer eingelegte Gemüsesorten, aber auch Reispudding und Obstsalat.

Wahrzeichen von Macau: Ruinen von St. Pauls
Typische Straßenszene in Macau

Hintergrund

Das ehemals portugiesische und heute chinesische Macau hat sich zu einer der Boomtowns Asiens entwickelt. Neue Mega-Casinos und -Hotels mit facettenreicher Architektur, Showprogrammen und Shopping-Arkaden prägen die moderne Seite der Stadt. Gleichzeitig bewahrt sie ihr reiches historisches Erbe, das fernöstliche und europäische Kultur vereint und in den Gebäuden, der Küche und dem Lebensstil der Menschen lebendig ist.

Die Altstadt ist UNESCO-Weltkulturerbe
. Zusätzliche Gründe für einen Besuch liefern das ganze Jahr über Feste und Veranstaltungen – von chinesischen Drachenboot-Rennen über katholische Prozessionen bis zum internationalen Grand Prix für Formel 3, Tourenwagen und Motorräder.

Nach rund 450 Jahren portugiesischer Anwesenheit hat Macau seit Dezember 1999 den Status eines mit weitgehender Autonomie ausgestatteten Sonderverwaltungsgebietes der VR China. Macau liegt an der Südostküste der Volksrepublik China, am Westufer des Perlflusses. Es grenzt an die chinesische Provinz Guangdong und ist 145 km von dessen Hauptstadt Guangzhou (Kanton) und 70 km von Hongkong entfernt. Macau besteht aus einer Halbinsel gleichen Namens sowie den Inseln Taipa und Coloane.

Weitere Informationen beim Fremdenverkehrsbüro Macau oder im Internet auf der deutschsprachigen Macau- Homepage www.macau-info.de



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