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Outing

Gay Manager
von Manuel Simbürger, 24.Juni 2009

Da geht einer mit Vorbildwirkung voran: Der 37jährige Harald Christ, deutscher Top – Banker und Ex-Direktor bei der Deutschen Bank, spricht nun das erste Mal öffentlich über seine Homosexualität. Für einen Manager in Spitzenposition alles andere als eine Selbstverständlichkeit.

Nein, er habe nie eine Freundin als Alibi – Ehefrau ausgegeben, stellt Christ im Interview mit der deutschen Zeitschrift blu klar. In seinen ersten Berufsjahren allerdings habe er eine virtuelle Freundin vorgegeben – »hauptsächlich, um irgendwelche Nachfragen im Keim zu ersticken. Ich fühlte mich dabei aber nie frei." Mittlerweile, in der Position als Allein – Aktionär der Christ Capital AG, bringt er aber immer wieder seinen Freund Christian, mit dem er bereits 6 Jahre zusammenlebt, mit zu öffentlichen Veranstaltungen. Und das sogar auf Aufforderung. Dass solche gemeinsamen Auftritte nur selten vorkommen, liegt an Christs eiserner Regel, Beruf und Privatleben strikt auseinanderzuhalten. Als Vorsitzender will er unangreifbar bleiben. Ob nun schwul oder nicht.

Diversity – Grundsätze in der Wirtschaft seien zwar definitiv löblich, so Christ, allerdings habe er selbst keine guten Erfahrungen damit gemacht. Zu viel Symbolik, zu wenig reale Taten. Christ gibt aber zu, dass ein Outing gründlich zu überlegen sei. Es gibt zwar einige offen schwule Manager im mittleren Management, jedoch seien Aufstiegschancen für jene gering.

Warum ist Homosexualität nach wie vor so ein großes Problem in der Manager-Branche? Wieso gibt es nach wie vor so gut wie keine geouteten Spitzen – Manager? Den Grund sieht Christ in der Mainstream – Politik der Wirtschaft. Denn Erfolg hat nicht zwangsweise der Beste, sondern vielmehr jener, der sich perfekt anpasst. Die Devise lautet: Nicht anecken. Homosexualität kommt hier natürlich einem Karrierekiller gleich. Als ein Top-Manager wird jener mit Familie, Haus und Hund angesehen
Schwulsein passt da nicht ins Bild. »Homosexuelle Spitzenmanager sind in den Top-Etagen genauso wenig vorstellbar wie in der Fußball – Bundesliga", findet Christ überraschend klare Worte.

Fortsetzung

Dies führt natürlich zu einem großen Druck und einem nervenaufreibenden Doppelleben für alle heimlich homosexuellen Spitzen-Manager. Christ erzählt von erfunden Ehefrauen oder einem Internetchat, in welchem sein Gegenüber nicht wusste, dass er eigentlich ein Kollege ist. Na peinlich.

Christs Firma »Krämer & Christ GmbH" setzt sich für soziale Belange ein. Auch dem Manager – Nachwuchs will er bezüglich Homosexualität künftig mit Rat und Tat zur Seite stehen. Das persönliche Outing ist aber nach wie vor etwas, was jeder für sich entscheiden muss.




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USER-KOMMENTAREBeitrag posten
 
von lookforyou am 15.12.09 02:18
Anerkennung
Danke für diesen mutigen Schritt, außerdem tuts dem Gewissen nur gut....:-)
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