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Anti-Homophobie

»Es reicht langsam!«
von Manuel Simbürger, 18.06.2009

Am 17.06. luden die Verantwortlichen zur SzeneN-Präsentation der  Aufklärungskampagne »Liebe verdient Respekt« (gaynet.at berichtete). Zwischendurch ging es auch um Politik, Selbstkritik, Dankesreden und auch, dass die Aufklärungsarbeit noch lange nicht zu Ende sei.

Alle waren sie da: die Beratungsstelle Courage, der Verein Wiener Jugendzentren, wienXtra, Vertreter der SOHO, Ursula Struppe (MA 17), sowie die Gemeinderäte Tanja Wehsely (SPÖ) und Marco Schreuder (Die Grünen) Sie alle hatten nur ein Ziel: Dem Hass gegen ‚das Andere’ entgegenzutreten. Dies machten sie auch in ihren Reden vor einem doch überschaubaren Publikum und den anschließenden persönlichen Gesprächen klar.

»Diskriminierung hat vielfältige Facetten«, beginnt Johannes Wahala seine Rede und spricht auch gleich die anderen Aspekte der Kampagne an, welche allerdings hinter dem Machtwort »Homophobie« immer wieder etwas in den Hintergrund geraten: Allen voran ist da natürlich die Ausländerfeindlichkeit zu nennen. Keine Frage: Löblich ist es, was die attraktiv gestaltete Kampagne da möchte, nämlich »eine Allianz gründen gegen JEDE Form der Diskriminierung« (Wahala). Hört sich gut an. Doch sind das am Ende nicht doch alles ‚extra Gschichtl?’ »Ja und nein«, gibt Tanja Wehsely im Interview mit gaynet.at zu. »Man muss sich sicherlich um jedes einzelne Thema separat kümmern. Jedoch ist es so, dass wir im rechtslastigen Bereich derzeit damit konfrontiert werden, dass alle Themen miteinander vermengt werden. Da sind sehr starke faschistische Züge zu erkennen.« Die sympathische Gemeinderätin hat den Abend aber auch nicht ausgelassen, um gleich aktiv die Werbetrommel für ihre Partei zu rühren: »Wir fördern die absolute Gleichstellung in absolut allen Bereichen!« Dass man hier und da noch bisschen Aufklärungsarbeit innerhalb der SPÖ leisten muss, gab sie dann gegenüber gaynet.at doch zu. Wie realistisch ist die Einführung des Lebenspartnerschaftsgesetzes am 1.1.2010? »Es wird sicher ‚etwas’ geben.« Die Frage ob Standesamt oder nicht, findet sie lächerlich. »Natürlich Standesamt! Wo sonst?«


Initiatoren und Unterstützer von "Liebe verdient Respekt!"
Marco Schreuder (Die Grünen)

Fortsetzung

Auch Marco Schreuder schlägt in dieselbe Kerbe, spart aber nicht mit kritischen Tönen: »Wir sind müde. Seit 20 Jahren kämpft die Community für Gleichstellung, müssen immer wieder dasselbe sagen. Das kostet wertvolle Zeit. Es reicht langsam!« Er unterstütze zu 100% die Aktion, gibt aber auch zu, dass »all diese Kampagnen offensichtlich nicht ausreichen. Wir müssen von vorne beginnen, miteinander reden. Die Politik hat in den letzten Jahren versagt.« Die rechtliche Gleichstellung halte er »für selbstverständlich«. Ãœbrigens: Die angeblich ‚vergeudeten Millionen an Steuergeldern` wie sich die FPÖ brüskierte, gibt es schlichtweg nicht. »Die Stadt Wien hat 2.000 Euro beigetragen«, so Schreuder.

Die Kampagne selbst habe große Reaktionen aller Art hervorgerufen – vor allem positive, aber auch negative Stimmen. Man sei mit der Arbeit aber noch lange nicht zu Ende: Im Herbst wird es eine Free Card – Aktion geben, mit der man eine noch größere Öffentlichkeit ansprechen möchte.
Ein Schritt in die richtige Richtung. Bleibt zu hoffen, dass jene Stimmen mit Respekt lauter werden als jene voll Hetze und Hass.



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