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Sumpf USA

Das Leben eines ehemaligen B-Promis
Von Günther Selinger, 02.06.2009

Alexander, auf dem Höhepunkt seines Lebens, hat in verschiedenen Soaps mitgespielt, als Model gearbeitet, in einem Penthouse gewohnt und ist Porsche gefahren. Später hat er seinen Körper als schwuler Luxuscallboy angeboten, um seinen Drogenkonsum zu finanzieren.

Das Geld für den Alltag kam von den Eltern. Die Spirale nach unten drehte sich. Heute lebt er in einem Wohnwagen in einem winzigen Dorf in der Mitte von Nirgendwo. Das Internet ist sein einziger Kontakt zur Aussenwelt. Führerschein wird ihm keiner mehr bewilligt.

Müde sieht Alexander aus. Seine Augen sind traurig. Er hat vor einer Stunde einen Medikamentencocktail genommen. Seine Stimmung ist gedämpft. Alexander ist schwerer Alkoholiker, tabletten- und drogenabhängig. Zuletzt habe er 3 Flaschen Wodka pro Tag getrunken, Konsumation in Bars noch gar nicht mitgerechnet und 80 Tabletten dazu genommen. Seit über 20 Jahren führt der immer noch attraktive, heute 41-Jährige, dieses Leben.

In den Drogensumpf ist Alexander wegen der strenggläubigen Eltern und dem gewaltätigen Vater gerutscht, und einem älteren Freund, der ihn mit 17 Jahren kurz vor dem Zusammenzug fallen ließ. "Er war bei der Mafia", erzählt Alexander, "ein Mensch war für ihn nichts wert." Aber er konnte von seinem Exfreund weiterhin so viele Drogen bekommen, wie er wollte. Damals hat er auch gedealt. Im Laufe der Jahre hat sein Vater versucht, ihn drei Mal zu erschießen. Er sitzt mittlerweile im Gefängnis.

Seit einem halben Jahr ist Alexander clean: Bis auf zwei Mal, räumt er ein. Da hätte er es nicht mehr ausgehalten. Alexander raucht Kette. Seine gepflegten, männlichen Hände zittern. "Ich würde
jetzt für einen Joint töten." sagt er heiser. Alexander sieht nicht wie ein Junkie aus. Er kommt aus einer wohlhabenden amerikanischen Mormonenfamilie aus Salt Lake City. Er trägt schwarze Kleidung von Prada aus einer längst vergangenen Zeit. Sein Körper ist gestählt.

Er ist leicht muskulös und hat eine anbetenswürdige Figur. Eigentlich wirkt er völlig gesund. Die Drogen haben noch keine sichtbaren Spuren hinterlassen. Aber geistg ist er ein Wrack. Durch zwei absurde Hilferufe wollte Alexander auf sich aufmerksam machen. Einmal hat er Polizisten mit der Waffe bedroht, einmal bewaffnet einen Supermarkt überfallen. Er hatte jedesmal ein Bündel Dollarscheine und seine mit unbeschränktem Guthaben ausgestattete Platinkreditkarte bei sich. "Ich habe gehofft, dass mich die Polizisten erschießen!", sagt Alexander.
Alexander kam nicht ins Gefängnis, sondern ins Irrenhaus. Erst beim zweiten Mal konnte ihm die Therapie helfen.

Obwohl Alexander zeitweise vollkommen geistg fit wirkt, schlägt seine Stimmung leicht um. Euphorie, Depressionen, Aggressionen und Wahnsinn wechseln sich bei ihm im Minutentakt ab. Sein Körper kann auch kein Serotonin mehr erzeugen. Alexander schläft fast gar nicht. Das wird ihn bis zu seinem Tod verfolgen, zu viele Gehirnzellen sind bereits abgestorben, verschiedene Gehirnregionen und Organe arbeiten nicht mehr in voller Leistung. Trotzdem ist Alexander stolz darauf, so weit gekommen zu sein. Die Ärzte haben ihm keine Chancen mehr eingeräumt. Jetzt zeigen sie sich moderat zuversichtlich. Er kann sein Leben nur noch durch Disziplin ein wenig verlängern. Alt wird er aber wohl nicht werden. Alexander macht jetzt eine Ausbildung zum Drogenberater.

Alexander heute

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Alexander hat im Internet einen neuen Freund gefunden. Er lebt in Australien und hat 2 bei ihm lebende kleine Kinder. Der Australier ist taub. Alexander freut sich auf sein neues Leben weg von Salt Lake City oder Florida, wo er lange Jahre gelebt hat. Den Australier hat er noch nie persönlich getroffen. Er sei auch nicht besonders attraktiv, sagt Alexander. "Er versucht jetzt verzweifelt abzunehmen", lächelt der Amerikaner. "Das ist mir aber alles egal. Er ist sehr intelligent und interessiert sich für mich. Die oberflächlichen Schönlinge in Miami bin ich endgültig satt.", sagt Alexander. Und weiter: "Er weiß von mir alles, ich habe ihm nichts verheimlicht. Und wir sind beide ein bisschen körperlich beeinträchtigt." Alexander hat seit 4 Jahren keinen Sex mehr gehabt. Er hofft, dass er seinen Freund noch befriedigen können wird. Er leidet an Erektionsstörungen. Es sei ihm gegönnt, dass er seinen Frieden und sein Glück findet.

Es handelt sich hier um eine wahre Geschichte, deinem GAYNET-Redakteur exklusiv erzählt. Der Name und die genauen Details wurden auf Wunsch geändert.



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