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Skurril

Zurück ins Mittelalter?
Von Günther Moser, 10.09.2007

Im Oktober 2007 wird es in Graz einen Psychiater-Kongress geben. Homo-Heiler Markus Hoffmann hält einen Workshop und auch sonst steht einiges Fragwürdiges auf dem Programm. 

Die WHO hat bereits 1992 Homosexualität aus der Liste der psychischen Störungen gestrichen. Es gibt aber immer noch religiös ambitionierte Grüppchen wie "Wüstenstrom", die an eine "Heilung" von Schwulen und Lesben glauben. Weihbischof Laun unterstützt diese Sichtweise.

Beim Kongress der Grazer Universitätsklinik für Psychiatrie unter dem Ehrenschutz von Landeshauptmann Voves (SP) wird Markus Hoffmann trotz heftiger Proteste von Pychiatern, Therapeuten, der HOSI Wien, der Wiener Antidiskriminierungsstelle und den RosaLila PanterInnen seinen Workshop halten.

Auch Dr. Rotraud Perner wird dem Kongress aus Protest fern bleiben. Sie hat auch die Einladung des amerikanischen Exorzisten Larry Hogan verstört, der in der Erzdiözese Wien tatsächlich die Position eines Teufelsaustreibers inne hat. "Von einem interdisziplinären Kongress auf der Höhe der Zeit erwarte ich etwas anderes", so Perner.

Die Österreichische Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie kündigte an, sie werde sich von der Patronanz zurückziehen, falls Hoffmann als Referent auf dem Kongress nicht ausgeladen wird. In einer Stellungnahme erklärten die Veranstalter, dass sie sich von jeglicher Form der Zwangstherapie distanzierten, Hoffmanns Workshop aber im Programm behalten werde.

Zwangsjacke für Schwule hat ausgedient!

Fax von LH Voves an Veranstalter am 10.09.

Sehr geehrter Herr Universitätsprofessor!

Als von mir Anfang des Jahres 2007 Unterstützung zum Kongress "Religiosität in Psychiatrie und Psychotherapie" zugesagt wurde, bin ich davon ausgegangen, dass die geplante Veranstaltung ein spannendes Diskussionsforum bietet, das sich im allgemein wissenschaftlich anerkannten Rahmen bewegen wird.

Angesichts der entstandenen Diskussion über die Einladungspolitik zum Kongress und der auch von Experten formulierten diesbezüglichen Kritik darf ich Sie um Mitteilung ersuchen, ob von Seiten der Kongressleitung Konsequenzen geplant sind.

Als Landeshauptmann der Steiermark darf ich Ihnen mitteilen, dass ich aufgrund meiner Ihnen sicherlich bekannten Einstellung zur Homosexualität, meine Unterstützung für die Veranstaltung zurückziehen werde, sofern der von vielerlei Seiten formulierten Kritik nicht Rechnung getragen wird.

Mit der Bitte um ehestmögliche Rückmeldung verbleibe ich mit freundlichen Grüßen
LH Franz Voves

Nachtrag 11.09.07: Wüstenstrom hat die Teilnahme am Kongress zurückgezogen. Die Veranstalter können die Aufregung überhaupt nicht verstehen sehen sich als "Oper der Medien".

Link: Kommentar von Mag. Johannes Wahala
Link:
Interdisziplinärer Kongress RPP
Link: Wüstenstrom


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