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WINTERFEST 2012

Fabelhafte Zirkuswelten
von Peter Jobst.05.12.2012

Das Winterfest 2012: Virtuoses Tanz- und Körpertheater: "Ballet du Manchot" beginnt als "Rocky Horror Zirkus Show": Ein androgyner Zeremonienmeister heißt sein Publikum "im Kopf" willkommen:

Süßer Transvestit, Pinguin, Rockstar: So pendelt er durch Welten: Schamhaft verbirgt er einen Arm: Flug-Wünsche deutet er linkisch mit einer Feder an. Wie die Kameraden seiner Truppe stößt er auf Grenzen.

Ein dauernder Kampf mit den Objekten: Reifen, ein Klavier wird durch die Manege gerollt. Allmählich  kommt Bewegung in den Raum: Marschieren, Exerzieren, Krepieren als Kampfsport: Der Meister feuert zum "letzten Tango" an:

Männer tanzen mit Männern, Frauen bleiben mit leeren Armen zurück: Der Kampf "Mann gegen Mann", ein (Alp)Traum, als  Spiegel(bild) des Lebens.

Mit lächelnden Blicken öffnet der Meister die "Büchse der Pandora" und entfacht ein akrobatisches Feuerwerk: Kapriolen, Überschlägen, Schrauben auf einem alten Brett. Frauen landen elegant präzise auf den Schultern der Männer.



Tolle Musiker unterstützen artistische Höchstleistungen. Der Pinguin mutiert am Schluss zum selbstbewussten Rockstar, von seiner Truppe umringt. Das Fest geht weiter. Eine verrückte Zeitreise: turbulent, umwerfend, sehenswert.

Empfindliches Gleichgewicht auch am 2. Abend, »Extrêmités«: 15 Gasflaschen und 3 Bretter als Werkstatt: 3 Männer, zwei gesund, einer im Rollstuhl, vertreiben sich die Zeit mit einem Spiel, dessen Regeln keiner kennt.

Das Kräftemessen wird zum gefährlichen Unterfangen: Jedes Mittel ist erlaubt, um die Oberhand zu behalten. Gefährliche Balanceakte auf Holzbrettern mit hinterlistigem Lächeln: So versucht man Grenzen und Schwerkraft zu überlisten.



Die Artisten schenken sich und dem Publikum nichts an diesem Abend: Sie halten der Gesellschaft ihr labiles Gleichgewicht wie in einem Spiegel vor Augen. Tosender Applaus, nachdenkliche Zuschauer, ein denkwürdig brutaler Eklat am Ende.

Da/Fort: Ein intimes Kammerspiel in einem LKW: Hochspannung pur. L’Enfant Qui, ein artistisches Endspiel über Barbarei und Krieg: Highlights aus dem unerschöpflichen Universum des Neuen Zirkus. Ein Festival als Gesamtkunstwerk.


Zirkus der anderen Art: Ballet Manchot
Extreme Körpererfahrungen: Extrêmités

Facts:

12. Winterfest 2012
www.winterfest.at
Theaterzelt: Ballet Manchot
Cie Le Cubitus du Manchot:
www.lecubitusdumanchot.fr



Circuszelt:  Extrêmités
Cirque inextrémiste
www.inextremiste.com



Der querschnittgelähmte Akrobat Rémi Lecoq ist im Leben Rollstuhlfahrer. Das Winterfest unterstützt die Organisation Wings for Life mit einem 1 € pro Karte.

Lastwagen: Da / Fort (Théâtre d'un jour)
www.t1j.be



Kuppelzelt: L'Enfant que
Cie Circ'ombelico
http://www.circombelico.org

Restaurant im Theaterzelt: 17.00 - 24.00
Foyerbar im Circuszelt:

Fotos: Copyright: Andreas Kolarik, Damien Bossis, Clément Martin, Jean-Christophe Sounalet & Cie Circ'ombelico



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