La Cage aux FollesGlitter and Be Gay Glamour, opulente Kostüme, raffinierte Choreografie, tolle Episoden in einem cleveren Stück über die Liebe, das überall funktioniert: als Theater, im Film, als Musical: Molière, Labiche, Feydeau sind gute Lehrer. Ein schwules Paar mit Hetero-Fehltritt: George ist Besitzer und Conférencier eines schwulen Clubs, wo Albin als schrille Zaza jeden Abend mit brillanten Travestien triumphiert. Der von den Männern liebevoll aufgezogene Sohn verliebt sich ausgerechnet in die Tochter des Chefs einer rechts-extremen Partei (Le Pen?): Das Treffen der beiden Elternpaare mündet in urkomische Katastrophen. Albin und Georges kaschieren ihr wahres Leben. Eine weitere Herausforderung für den exzentrischen Albin. Eine Paraderolle für Ursli Pfister alias Christoph Martí: Seine Zaza ist keine komische Alte, sondern eine schöne Diva mit vielen sichtbaren männlichen Attributen. Er ist ist drahtig, durchtrainiert, zart, dominant und in seiner Männlichkeit als Travestie-Künstler unbeschreiblich weiblich. Mühelos gelingt ihm der Sprung von der Kleinkunst- auf die Operbühne. Er pendelt als Hausfrau, Mutter, Travestiestar oder Onkel Albert überzeugend wie lustvoll zwischen Geschlechtern.
| Strahlender Mittelpunkt: Christoph Marti Knackige Jungs als Objekte der Begierde Facts
Une Folle: weibliche Form von Fou (verrückt, wahnsinnig); femininer Homosexueller, Tunte. |