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Inferno

Getanzte Hölle
von Peter Jobst.15.01.2012

Dantes Inferno, Beethovens 5. Sinfonie, Mysterien des Fleisches, Flammen des Geistes. Ein Spektakel über die nicht berechenbaren Möglichkeiten und Grenzen des Körpers und seiner Identität.

Ein virtuoser Spagat zwischen Tradition und Pop: Tanz, Musiktheater, Ballett, Zirkus, Revue. Ein Abend voll Vitalität, Kraft, Freude, Sinnlichkeit.

Beim Betreten des Theater herrscht auf Bühne Hektik Pur: Männer und Frauen in uniformen Kleidern tanzen zu Disco-Hits und amüsieren sich zu Tode.

Ein Donner führt in eine dunkle Halle mit einem kahlen Baum, um den sich die Tänzer scharen. Sie entledigen sich ihrer Kleidung: sie konfrontieren die Zuschauer nackt wie Adam und Eva vor dem Baum der Erkenntnis, nach dem Sündenfall. Warten auf Godot?


Das umleuchtete Portal suggeriert ein Höllentor und den letzten Rest des Show-Time-Festes, ein Roboter ist weiteres Requisit: Im diffusen Licht sind die Tänzer vorerst nur als Schatten wahrnehmbar.

7 verirrte Seelen tanzen sich als Paare und Passanten in verschiedenen Gruppen durch ein Inferno: Ein schwarzer Mann (Teufel, Höllenfürst?) kontrolliert seine Gäste und sorgt für höchst freiwillige Komik.

Im Mittelpunkt dieser mutigen, rückhaltlos ehrlichen Choreografie steht der Körper: schön, nackt, ausdrucksstark: Nacktheit mit radikaler Natürlichkeit inszeniert.

Geschichte werden mit- und hinreißend angedeutet: anzüglich, vergnüglich, poetisch, geistreich, zart, hart, brutal. Ein konstantes, absolut körperliches Spiel mit und gegen Erwartungen und permanentem Stimmungswechsel.

Das Finale zum Allegro aus Beethovens "Fünfter" wird nackt getanzt. Der archaische Bilderbogen pendelt zwischen Zeitlupe und Beschleunigung. Die beeindruckende Performance wird mit tosendem Beifall belohnt.


Paradise Lost? Im Inferno
Von Angesicht zu Angesicht

Facts

HELL:



Erster Abend zu Dantes Commedia Divina. Im Rahmen des Festivals Performing New Europe (PNEU), erarbeitet am International Choreographic Arts Centre Amsterdam
Choreografie: Emio Greco | PC /Pieter C. Scholten

http://www.ickamsterdam.com/
SZENE SALZBURG
www.szene-salzburg.net
Fotos: ©www.anjabeutler.de, © Wolfgang Kirchner, © Jørgen Koopmanschap


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