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Mega-Hit

Sound of Music
von Peter Jobst-20.11.2011.

Salzburg war nie ein guter Boden für Filme über die Trapp-Familie. Der Welterfolg des Films "The Sound of Music" war trotz Julie Andrews (Regie: Robert Wise) hier ein Flop. Das Musical sah nie eine Salzburger Bühne. Angst vor Kitsch oder einem Stolperstein im kollektiven Salzburger Gedächtnis?

Die Inszenierung von Andreas Gergen und Christian Struppeck verbucht nun einen großen Erfolg, der enthusiastisch im deutschen Feuilleton kommentiert wird. Positive Überraschung oder Ergebnis einer gezielten Pressekampagne, die Salzburg in einen Sound-of-Music-Rausch versetzt?

Die Regissure finden die ideale Balance zwischen Unterhaltung und historischen Bezügen. Hinweise auf NS-Zeit, Anschluss, Kriegsende, Juden beim Reinigen der Gehsteige, der Führer als Riesenprojektion, Terror, Diktatur holen die Zuschauer in die Realität zurück.

Inszenierung, Bühnenbild, Kostüme sind schlicht. Schnelle Szenenwechsel und perfektes Timing steigern die Spannung der Liebesgeschichte zwischen dem verwitweten Baron und der jungen Novizin Maria, die als Erzieherin für die 7 Kinder in das Haus kommt.

Wietske van Tongeren und Uwe Krüger machen als stimmlich und tänzerisch glänzende Darsteller Widersprüche und Schwierigkeiten der beiden Charaktere, die vor allem die Liebe zu den Kindern und zur Musik verbindet, glaubhaft.

Wenn sie sich beim Tanz annähern, ist das Theater in bester Broadway-Tradition. Selten werden die populären Songs besser gesungen als in dieser Inszenierung, wobei Frances Pappas als stimmgewaltige Oberin herausragt.

Die Choreografie von Kim Duddly, die das Stück  bereits 1993 im Schauspielhaus Wien, damals noch unter Hans Gratzer, tänzerisch betreute, lässt die Story unverkrampft nüchtern über die Rampe kommen, wobei die Kinder mit entwaffnender Natürlichkeit agieren.

Die Premiere wurde zum Ereignis, die erste Saison ist fast ausverkauft. Eine 2. Serie ist 2012 eingeplant. Trotz Edelweiß, Bergidylle, Trachten kommen Zeit- und Familiengeschichte ohne Kitsch und Pathos über die Rampe: vergnüglich, spannend, unterhaltsam:

Für Uwe Kröger ist die Heimkehr dieses Musical nach Salzburg, wo es auch hingehört, Versöhnung und späte Wiedergutmachung. Ein Abend, der auch nachdenklich stimmt.


Ein leicht überforderte Vater mit Kids
Ein überraschender Tanz.....

Facts:

Landestheater Salzburg:

The Sound of Music«



Musik: Richard Rodgers / Gesangstexte: Oscar Hammerstein / Buch: Howard Lindsay und Russel Crouse / Regie: Andreas Gergen und Christian Struppek / Musikalischer Leiter: Peter Ewaldt / Bühne und Kostüme: Court Watson
 
Choreographie: Kim Duddly



mit Uwe Kröger, Wietske van Tongeren, Hanna Kastner Frances Pappas

Salzburger Landestheater
Schwarzstraße 22, 5020 Salzburg
Telefon: +43 (0) 662/871512-0
www.salzburger-landestheater.at
Fotos© Christina Carnaval, Daniel Asher Smith


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