Stadt Land FlussEine einfache Geschichte Die Kamera folgt minutiös dem Alltag in einer Agrar-Genossenschaft in Brandenburg: Beim Unterricht, im Stall, auf Feldern, am Baggersee, beim Baden, im Wald. Die ersten Szenen machen die Spannungen unter den Testosteron-Gesteuerten Jungs deutlich. Aus dieser Masse ragt der stille Marko hervor. Sein Blick flackert unruhig, unsicher, gehetzt hin und her: Hin- und Wegschauen auf durchtrainierte, gut gebaute Männer-Körper. Mädchen weist er scheu ab, wenn sie ihm näher kommen. Dann taucht Jakob auf: Der Problem-Knabe aus der Stadt landet nach abgebrochener Banklehre an diesem Ende der Welt. Ein erster intensiver Blick offenbart die Anziehung. Trotz Ängstlichkeit fallen sie in einem unbeobachteten Moment impulsiv, ungehobelt geil übereinander her: Dann ziehen sie sich wieder scheu zurück. Zufluchtsorte für flüchtige Küsse und Berührungen bieten eine alte Scheune und ein fahruntüchtiges Auto. Der lernschwache Marko steht kurz vor der Prüfung. Anders als der clevere und gewandte Jacob bewältigt er kaum den Lern-Stoff. Die Ausbildnerin ermutigt sie, von einander zu profitieren, was sie ja bereits tun, wenn auch wenig anders. Die beiden Jungs sind von der geballten heterosexuellen Normalität eingeschüchtert. Nach Markos Prüfung landen sie im Auto, das Jakob fahrtüchtig macht. Spontan brechen sie nach Berlin auf. Diese Fahrt verändert ihr Leben.
Ein erfrischendes Doku-Drama anderer Art. Benjamin Cantus Debut ist ein kleines feines Meisterwerk. | Im Fluchtauto unterwegs nach Berlin Heimliche Liebschaft auf dem Land FactsStadt Land Fluss.
Deutschland 2011 Regie: Benjamin Cantu, mit Lukas Steltner und Kai-Michael Müller Verleih: Salzgeber & Co. Medien GmbH www.salzgeber.de |