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Diva Liz Taylor †

Liz, die Leinwandgöttin
von Peter Jobst.27.03.2011

Kinderstar, schönste Frau der Welt, Charakterdarstellerin, Jägerin, Beute: Das alles war Dame Elisabeth Taylor. Ein Leben wie in einem ihrer Filme?

Makellos schön ist sie nur Anfang 20: Sie strahlt eine atemberaubende, geradezu überirdische Aura, von fast unmenschlicher Perfektion aus. Ein Traum in Technicolor. Tiefblaue Augen, pechschwarze Haare. Engel, Madonna, Furie, Hexe. All das ist sie in ihren Filmen.

Skandale, 8 Ehen (+ Scheidungen), Affären, Süchte, Entziehungskuren hinterlassen Spuren in Gesicht und Körper. Die ergreifende Sinnlichkeit einer vom Leben gezeichneten Frau bleibt. Ihr Gesicht spiegelt lange die einstige, nur scheinbar unvergängliche Schönheit wider.

Das kommt anspruchsvollen Rollen zugute. Ob neurotische Südstaatenschönheit, Ehefrau eines schwulen Mannes oder Köder ihres Cousins, um Männer für ihn anzulocken: Die Darstellung gebrochener, neurotischer Frauen gibt ihren Rollen die unvergleichliche Intensität.

Ohne richtigen Schauspielunterricht von MGM aufgebaut, wird sie bei Paramount ein Star. Mit ihren Rollen unterwandert sie die Zensur und den Hays Code. Ihre Rollen sind auch Seismograf für gesellschaftliche Veränderungen. Homosexualität wird zum Thema.

Sie hat keine Berührungsängste vor Gewalt, Inzest, Prostitution und anderen Tabus: Sie spielt auch ihre dunklen, sinnlichen, ja bösen Seiten voll aus. Was immer sie tut, die Öffentlichkeit verzeiht ihr, Hollywood belohnt sie: Etwa mit einem Oscar für Butterfield 8. Das ist typisch für Dame Elisabeth:

Für Cleopatra erhält sie die bislang höchste Gage. Hier trifft sie Richard Burton,. Diese stürmischen Liebe wird von Vatikan und US Parlament öffentlich kritisiert, da beide noch (nicht miteinander!) verheiratet sind. Wen kümmert das? Am allerwenigsten Liz und Lover Burton, der zum Weltstar wird.

Mit ihm (er)lebt sie spektakuläre Love-Stories im Leben, im Film und auf der Bühne: Cleopatra & Antonius, George & Martha, Wo sie auftreten, findet eine "Widerspenstigen Zähmung" statt, eine Stunde großer Komödianten, von Fotografen und Journalisten begleitet.

Die als Buch erschienen Briefe des Paares sind Liebesbezeugungen und kleine literarische Meisterwerke: Maßlose sexuelle Anziehung und Liebe werden durch Alkohol kaputt gemacht. Ein erschütterndes Zeugnis menschlicher Hörigkeit.

Ihr Parfüm »Diamonds« ist ein Bestseller. Die Taylor entpuppt sich als glänzende Geschäftsfrau. Sie wird die prominenteste AIDS-Aktivistin. Die letzten Jahre verbringt sie einsam im Rollstuhl. Sie stirbt von ihren Kindern begleitet. Insuffizienz des Herzens einer einsamen Jägerin?


Taylor-Burton: Les Amants Terribles
Die einst schönste Frau der Welt?

Facts

Dame Elizabeth Rosemond Taylor (= Liz Taylor) * 27. Februar 1932 in Hampstead, London; † 23. März 2011 in LA). US-amerikanisch-britische Filmschauspielerin. 2000 von Elisabeth II. in den Adelsstand erhoben. US-amerikanische + britische Staatsbürgerin.



Kinofilme (Auswahl)
1946: Courage of Lassie
1949: Little Women 
1951: A Place in the Sun
1956: Giant
1957: Raintree County
1958: Cat on a Hot Tin Roof
1959: Suddenly, Last Summer
1960: Butterfield 8
1963: Cleopatra
1966: Who’s Afraid of Virginia Woolf?
1967: The Taming of the Shrew
1967: Reflections in a Golden Eye
1967: The Comedians
1969: Secret Ceremony
1972: Zee and Co.
Fernsehfilme (Auswahl)
1973: Divorce His, Divorce Hers
1989: Sweet Bird of Youth
Bühnenauftritte (Auswahl)
1981: Little Foxes
1983: Private Lives (Noel Coward)
Bücher:
Sam Kashner, Nancy Schoenberger: Furious Love: Elizabeth Taylor, Richard Burton, and the Marriage of the Century: Harpercollins; NYC 2010.
William J Mann: How to Be a Movie Star. Elisabeth Taylor in Hollywood. Faber NYC 2009.

Fotos: apa, dpa


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