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WELTTHEATER

Die Stadt als Bühne
von Peter Jobst, 20.08.2010.

Highlight der Schau ist eine Fotomontage über Herbert von Karajan: Der Maestro übernimmt alle Rollen der Festspiele. Ein besonderer Gag: Karajan mit Cello: ironischer Seitenhieb auf Karajans Bannfluch auf Nikolaus Harnoncourt.



Diese Collage formuliert treffend die Einzigartigkeit dieses genialen Maestros, der wie ein Chamäleon hinter und vor den Kulissen als absoluter Herr der Spiele agiert und mit seinem Streben nach absoluter künstlerischer Perfektion eine Seite dieser Festspiele widerspiegelt.

Der audio-visuelle Parcours lädt zum Ausflug in vergangene Zeiten ein: Requisiten, Kostüme, Ton-und Filmaufnahmen, Fotos. Die Installation als »Weltbühne« erinnert an Begegnungen als künstlerische Sternstunden.

Große Namen (Richard Mayr, Grace Bumbry, Anna Netrebko), Regiebücher, Briefe, Partituren, Konzert- und Bühnenmitschnitte runden ein authentisches Bild ab.

Barocke Lebensgefühle, Uraufführungen (Henze, Rihm), umstrittene  Inszenierungen machen Salzburg zu einem wichtige Ort, der weltweit wie kein anderer als Medienereignis wahrgenommen wird. Stars werden hier über Nacht geboren.

Künstler als Bühnenbildner im Rupertinum: Jean-Paul Chambas Jonathan Meese, Daniel Richter, Jörg Immendorff oder Alfred Hrdlicka. Gerard Mortier setzt mit Robert Wilson, Eduardo Arroyo, Patrice Chéreau, Peter Sellars oder Robert Longo neue Maßstäbe.

Die Festspiele sind ein Kampfplatz im Spiel der Mächtigen: Begeisterung, Zauber, Konflikte, Turbulenzen, Skandale, verpasste Chancen, perfekt inszenierte Abgänge: Die Festspiele bieten auch hier das volle Programm.

Dunkle (braune?) Flecken auf dieser bunten, nie weißen Weste durch die Nazi-Vergangenheit oder folgenreiche Intrigen (Fall Brecht) werden ebenso elegant heruntergespielt wie der Einfluss der Musikindustrie auf das Programm.

Eingeweihte entdecken jede Menge an schwulen Künstlern. die als Protagonisten der Hochkultur auch Salzburg künstlerisch wie gesellschaftlich beeinflussen.

Die Fülle an Material entzieht sich jeder Systematik und Logik: Dieser Reichtum war und ist immer noch Stärke und Schwäche dieser Festspiele. Ein interessanter Katalog bringt Klarheit in die Vielfalt.


"Schlachten" (Luc Perceval): innovativ, provokant
L'homme et la mort: ewiges Thema

Facts:

»Das Große Welttheater - Ausstellung 90 Jahre Salzburger Festspiele". Bis 26. Oktober im Salzburg Museum und an anderen Plätzen in der Stadt.
Eintritt 7.- Euro (für den Hauptteil im Salzburg Museum); es gibt ein Kombiticket um 17,50 Euro, das dann auch für die Partnermuseen gilt. -
www.salzburgmuseum.at

Fotos: Karajan Collage @ checkpointmedia AG
Ausstellungsbilder: Salzburg Museum, Peter Laub
Titelbild: @K. Lefebvre-Salzburger Festspiele
Lasinger, Magarethe: Das große Welttheater: 90 Jahre Festspiele.
Katalog. Salzburg 2010



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