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Henze Superstar

Hans Werner Henze.
von Peter Jobst.24.07.2010.

Hans Werner Henze beherrscht viele Kompositions-Techniken und betritt gerne fremde Welten (Jazz, Tango). Er widersetzt sich jedem Dogma, was ihm Gurus der Moderne wie Stockhausen, Boulez oder Nono verübeln.

Er hat keine Berührungsängste vor Pathos, Trivia, Schlager, Salon- oder Tanzmusik. Der Musiker Henze (*1926) ist auch ein Mann des Wortes. Große Autoren (Bachmann, Auden) verfassen die Libretti zu Opern.

Auch eigene Texte wie die Autobiografie Reiselieder mit böhmischen Quinten, Werkbücher und Briefe sind Meisterwerke. Als Grenzgänger fühlt er sich in mondänen und schwulen Welten zu Hause:

Die Vorliebe für Luxus und offen gelebte Homosexualität irritieren Kritiker, die ihr Unbehagen mit Hinweisen auf dessen fehlende Originalität und Rückwärtsgewandtheit tarnen. Leben und Karriere sind von Niederlagen, Triumphen und manchem Skandal gezeichnet.

Sein Engagement für APO, Dutschke oder Castros Cuba löst existentielle Abstürze aus, als er erkennen muss, dass seine politischen Freunde schwule Männer diskriminieren, ja verfolgen. Ungebrochen bleibt sein Glaube an das subversive Potential der Kunst.


Jens Rostecks neue, wunderbar geschriebene Biographie formuliert treffend Vielfalt und Widersprüche dieses Erneuerers des Musiklebens, der in vielem immer seiner Zeit weit voraus ist.


Henze pflegt zu Österreich (Mozarteum, Salzburger Festspiele) enge Beziehungen. Nach von Krankheiten erzwungenen Rückzügen überrascht er das Publikum mit unerwarteten Werken:

1999: Sinfonia N. 10, (Uraufführung durch Sir Simon Rattle), die Oper L'Upupa (Salzburger Festspielen 2003) oder Elogium amatissimi amici nunc remoti,  eine Hommage an seinen verstorbenen Gefährten Fausto Moroni.


Im Mittelpunkt jeder Gesellschaft. H.W. Henze
Bachmann + Henze: Glamour in Wort und Musik

Facts

Hans Werner Henze (* 1. Juli 1926 in Gütersloh) Lebt in Marino bei Rom und London. Symphonien, Konzerte, Filmmusiken.
Jens Rosteck: Hans Werner Henze, Rosen und Revolutionen. Propyläen Verlag, Berlin 2010.
Ingeborg Bachmann, Hans Werner Henze: "Briefe einer Freundschaft". 538 Seiten, 19,90 Euro. Verlag Piper.
Reiselieder mit böhmischen Quinten. Autobiographische Mitteilungen 1926 – 1995. S.fischer Verlag. Frankfurt 1996




www.essen-fuer-das-ruhrgebiet.ruhr2010.de/henze-projekt/home.html
www.schott-henze.de


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