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Blutsfreundschaft

Rechte Männerliebe.
von Peter Jobst, 13.11.2009.

Gefährliche Freundschaft zwischen dem jungen Neonazi Axel und dem 80-jährigen Gustav. Nachdem Axel mit anderen Neonazis eine Obdachlosen-Küche überfällt, flüchtet er in Gustavs Wäscherei.

Gustav
, der seine Wohnung mit der Transsexuellen Christina (Thürmer!) teilt, nimmt Axel in diese verlorene Schicksalsgemeinschaft auf. Der Junge erinnert ihn an seine große Liebe.

Gustav tötet als Hitlerjunge einen anderen Burschen, als dieser ihn bei verbotenen Zärtlichkeiten mit seinem Freund überrascht. Er lässt ihn jedoch im Stich, als dieser dafür verurteilt und hingerichtet wird.

Auch in der Gegenwart ist Gefahr in Vollzug. Neonazis mit guten Kontakten zu hohen Politikern schieben dem »schwulen Altnazi« Gustav auf einem Plakat die Schuld in die Schuhe.

Regisseur Peter Kern greift verdrängte Reizthemen wie die Verfolgung schwuler Männer im Nationalsozialismus und die Zunahme von Rechtsradikalismus mit der Brechstange auf:

Er produziert mit unangepasst eigenwilligem Stil große Gefühle. Rohe grelle Farben, aggressive Ausgelassenheit und Gewaltausbrüche erinnern an großes populäres Kino.

Der zornige, nicht mehr junge Peter Kern verbindet, wie immer außer Atem und mit exzentrischem Humor, eine komplexe Gegenwart mit Rückblenden aus der NS-Zeit.

Großartig ist Helmut Berger als ein von Lebenslügen gepeinigter alter Mann: Einsamkeit, Verzweiflung, Eleganz, Weltmüdigkeit, Wärme und Hoffnung sind beängstigend glaubhaft.

Mit Plakaten, die an Werbesprüche rechter Parteien erinnern, trifft die Fiktion beinhart die politische Realität. Es ist kein Zufall, dass manche diese markigen Sprüche für bare Münze halten:


Erinnerung an den toten Freund: Axel
Ein glücklicher Augenblick: Gustav + Axel

Facts.

Blutsfreundschaft. Österreich 2009.
Drehbuch + Regie: Peter Kern, Kamera: Peter Roehsler, Musik: Boris Fiala, Andreas Hamza, Produzent: Franz Novotny,  Produktion: Novotny & Novotny Film, Verleih: Stadtkino
Besetzung: Helmut Berger (Gustav), Harry Lampe (Axel), Melanie Kretschmann (Christina), Michael Steinocher (Lippi), Manuel Rubey (Snoopy)

Peter Kern (*1949 in Wien): Sängerknabe, Schauspieler (preisgekrönt), Regisseur, Filmproduzent Dichter, Denker, Sänger, Tabubrecher:
Filmographie (Auswahl)
• 1974: Faustrecht der Freiheit (R.W. Fassbinder)
• 1974: La Paloma (Daniel Schmid)
• 1975: Falsche Bewegung (Wim Wenders)
• 1976: Sternsteinhof (Hans W. Geißendörfer)
• 1976: Die Wildente (Hans W. Geißendörfer)
• 1977: Hitler, ein Film aus Deutschland (Hans-Jürgen Syberberg)
• 1978: Despair – eine Reise ins Licht (R.W. Fassbinder)
• 1978: Flammende Herzen (Walter Bockmayer, Rolf Bührmann)
• 1979: Neues vom Räuber Hotzenplotz (Gustav Ehmck)
• 1983: Die wilden Fünfziger (Peter Zadek)
• 1986: Kir Royal (Helmut Dietl)
• 1992: Terror 2000 (Christoph Schlingensief)
• 1992: Gossenkind (Regie)
• 1994: Domenica (Regie)
• 1996: Alma (Regie: Paulus Manker)
• 2003: Haider lebt (Regie9
• 2009: Blutsfreundschaft (Regie)
Fotos: www.peterkern.net



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USER-KOMMENTAREBeitrag posten
 
von pointshoe am 14.11.09 14:28
Korrektur lesen ...
... schadet nicht ... der Text strotzt ja nur so vor Fehlern ...
sehr peinlich und eigentlich sehr schade weil ich von dieser Seite ein besseres Niveau gewöhnt bin.
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