VICTIM (1962)Filmisches Meisterwerk Jack Barrett, wegen Unterschlagung von der Polizei gesucht, sucht verzweifelt telefonischen Kontakt zu Starverteidiger Melville Farr. Doch der verheiratete Mann ignoriert aus Furcht von der Vergangenheit diese Hilferufe. Bei seiner Verhaftung versucht Barrett Zeitungsausschnitten über Farrs Karriere zu vernichten, um seinen Ex zu schützen. Die Polizei vermutet, dass Barrett ein Opfer von Erpressern ist. Dieser schweigt und erhängt sich in seiner Zelle. Die Polizei durchschaut Zusammenhänge, aber ein unmenschliches Gesetz lähmt die Untersuchungen. Kein anderes Opfer ist zur Aussage bereit. Zu groß ist die Angst vor den Folgen. Man liefert eher andere ans Messer. Farr bringt in Zusammenarbeit mit der Polizei ohne Rücksicht auf seine Karriere die Erpresser vor Gericht. Diese drohen ihm mit Enthüllungen. Der Film zeigt ein realistisches Sittenbild aus den 50ern: Anti-homosexuelle Gesetze schaffen unbeschreibliches Elend. VICTIM ist der erste Film, der Homosexualität, Schwulenhass und Homophobie direkt an- und ausspricht: Großen Mut beweist der charismatische und brillante Hauptdarsteller Dirk Bogarde, der als Schwuler zwar sein Privatleben vor der Öffentlichkeit abschirmt, aber keine Angst vor kontroversen Rollen zeigt. So kritisiert er auch in Interviews, dass Farr im Film das belastende Foto mit Negativ als Zugeständnis an den Zeitgeist verbrennt, um seine schwule Identität auszulöschen. | VICTIM in Cannes 2009 Dirk Bogarde als Melville Farr: Einer gegen alle Facts:VICTIM: Film. England 1962. Dt. Titel: DER TEUFELSKREIS
Regie: Basil Dearden. mit Dirk Bogarde (Melville Farr), Sylvia Syms (Laura), Dennis Price (Calloway), Peter McEnery (Barrett), u.v.a. Fotos: www.CARLOTTAFILMS.COM |