Heimkino"It's in the Water" - zu Unrecht kaum bekannt!
Von Günther Selinger, 28.05.2009 "Ich denke, dass ich in meinem Baumhaus realisierte, schwul zu sein. Ich arrangierte phantastische Kissen in der Frühstücksecke, die perfekt zu den Vorhängen passten." In der malerischen texanischen Kleinstadt Azalea Springs, deren Bevölkerung von Wohlstand und gelangweilten Müttern geprägt ist, ein absichtliches Zeitfenster in die 50er Jahre. kommt es zu einem Eklat, weil ein Aids-Hospiz gegründet werden soll. Gleichzeitig gibt der offen schwule Spencer bei einem Ball bekannt, dass er mit einigen Anwesenden bereits geschlafen hätte - und dass das am Leitungswasser liegt, das verseucht wäre. Wie dann in der Stadt mit dieser Information umgegangen wird sei nicht verraten. Der Sohn des Verlegers der örtlichen Zeitung outet sich und wird von seinem despotischen Vater prompt in eine Selbsthilfegruppe gesteckt. Die Stereotypen in dem Kurs sind originell überzeichnet. ein sexsüchtiger Exhibitionist, ein strickendes Muttersöhnchen. Alle benutzen die Gruppe eigentlich nur, um Anschluss zu finden. Man stellt sich der Gruppe mit dem Vornamen und der Beifügung "I'm a healthy heterosexual men" vor. Das das nicht lange gut gehen kann, liegt auf der Hand. Die Idee, Schwule und symphatische, gestylte Lesben als einzig "Normale" in einem Ort voller heterosexueller Spießer auftreten zu lassen, ist zweifellos originell. Weiter sind in Azalea Springs homophobe Vorurteile und Widersprüchlichkeiten originell miteinander verwoben wird. Der Film entlarvt homophobe Vorurteile und stellt die heterosexuelle Sichtweise der Welt auf den Kopf. Alles in allem ein Film für das schwule Zielpublikum. Mit Spott auf die "Heterowelt" wird nicht gespart. Ein Film, der berührt und zum Lachen gewegt, aber auch zum Nachdenken anregt. Absolut empfehlenswert! | Der Film ist selbstverständlich in Farbe! |