SHELTERComing-Out.
von Peter Jobst. 18.05.2009. Im beschaulichen San Pedro (Kalifornien), einem wahren Paradies für Surfer, sind Sonne, Wind und Wellen Lebenselixier. Für die durchtrainierten Männer am Strand hat der junge Graffiti-Artist Zach allerdings kein Auge. Zach sieht sich in erster Linie als Ersatzvater für Cody, dem Sohn seiner labilen Schwester Jeannie, die ständig die Liebhaber wechselt. Nebenbei verdient er in einer Imbissbude Geld, um sich und Cody durchzubringen. Das Kunststudium, von dem er seit früher Kindheit träumt, liegt in unerreichbarer Ferne. Eigene Ziele und Bedürfnisse ignoriert er weitgehend seit frühester Kindheit. Dann lernt er den attraktiven Surfer Shaun kennen, den Bruder seines besten Freundes. Nach einer langsamen und behutsamen Annährung stürzen sich die beiden Männer in eine leidenschaftliche Affäre, die in eine intime Vertrautheit übergeht. Zach ist zum ersten Mal so richtig verliebt. Shaun ermutigt ihn, endlich einmal auch an sich zu denken. Zu Cody entwickelt Shaun schnell einen engen Bezug. Zach und Shaun werden für den Jungen zur Ersatzfamilie. Jeannie verunsichert den Bruder mit schweren Vorwürfen, da sie durch sein Coming-out ihre Felle davon schwimmen sieht. Sie droht, in Zukunft jeden Kontakt zu unterbinden. Zach muss den kühnen Schritt nach außen wagen. Regisseur Markowitz setzt die Identitätsfindung seines Helden im Rollenkonflikt zwischen Vater- und Liebesgefühlen, zwischen Verantwortung und Karriere, in intensive, verträumte Bildern um. SHELTER schildert mehr als ein klassischer Coming Out. Trevor Wright sensibles Porträt eines jungen Mannes, dem früh eine zu hohe Verantwortung aufgebürdet wird, wird von großartigen Schauspielern überzeugend mitgetragen. Ein toller, spannender und fesselnder Film, der zeitweise ein wahres Kraftwerk der Gefühle entfacht. | Auf Festivals mit Preisen überhäuft: SHELTER Zach und Shaun: A perfect Match? Facts.SHELTER: USA 2007: |