UN AÑO SIN AMOR
von Peter Jobst.08.05.2009.

Der 30 jährige Schriftsteller Pablo kehrt nach dem Tod seines Freundes Hervé nach Buenos Aires zurück. Er ist HIV-positiv und lebt mit seiner Tante in der Wohnung seines Vater.

Er hält sich mit Französischstunden und Übersetzungen über Wasser: Das Geld reicht jedoch nicht für die Medikamente, um den tödlichen Verlauf von AIDS zu stoppen.

In der Zeit, die ihm verbleibt, schreibt er ein Tagebuch, das ihm Sicherheit im Angesicht des Todes gibt. Er hält alle Erlebnisse in diesem Jahr ohne Liebe fest, so seine Streifzüge durch Pornokinos und Sex-Partys.

Per Kontaktanzeige sucht er einen dominanten Mann: So trifft er Báez und Martín, die ihn in die Welt des Sado-Masochismus einführen. Er verliert sich in Lust und nimmt Schmerz als neue Erfahrung wahr: Er lotet so seine Grenzen aus. Gleichzeitig probiert er neue Therapien, um dem Virus Einhalt zu gebieten.

Der Film von Anahí Berneris basiert auf dem Roman von Pablo Pérez. Trotz explizit brutaler Sexszenen, die auf Nicht-Eingeweihte befremdlich wirken, bewahrt der Film eine große Zärtlichkeit für seine Figuren.

Pablo erlebt diesen aufregenden Trip durch die SM-Szene von Buenos Aires mit Körper und Seele. Juan Minujín als Pablo liefert eine Glanzleistung. Er bringt Pablos Schicksal und die verzweifelte Suche nach Halt beängstigend nahe.

Das Jahr 1996 gibt dem Film eine brisante Dimension. Ab diesem Zeitpunkt gibt es einen neuen Cocktail von Medikamenten, der das hochgiftige AZT, ersetzt und AIDS-Patienten eine reelle (Über)Lebenschance bietet.

UN AÑO SIN AMOR erhält zu Recht einen Teddy-Award als bester Film.