DerekTildas Memories Aus dem Off rezitiert Tilda ihren Text Letter to an Angel. Ein Interview, das kurz Dereks Tod entsteht, ist mit Ausschnitten aus Filmen verwoben. Archivmaterial, Popvideos und private Super-8-Filme machen die Welt dieses Grenzgängers lebendig. Man erfährt viel über Dereks Eltern, Kindheit und Jugend. David Hockney und Tennessee Williams ermutigen ihn dazu, seine Homosexualität radikal in seinem Werk umzusetzen. In seiner Loft entstehen die Bankside Studio Filme: Skizzenbücher über das Leben in seinem Atelier mit vielen Besuchern: Man arbeitet und feiert wilde Partys: Ken Russell entdeckt ihn dort als Ausstatter für seinen Film THE DEVILS. Die Filme sind vibrierende Montagen aus Bildern, Musik und Ideen. Jarmans in Latein gedrehter Film SEBASTIANE (1976) ruft damals Empörung hervor. Heute gilt dieses sinnliche Spiel von Licht, Haut und Muskeln, musikalisch grandios untermalt von Brian Eno, als schwules Meisterwerk. Jarman ist ein provokant politischer Künstler, der die konservative Wende durch Margret Thatcher in Großbritannien bekämpft. Filme wie JUBILEE, THE LAST OF ENGLAND oder EDWARD II kritisieren damalige Zustände. Musikvideos, Installationen und Liveshows für Künstler wie The Smiths, den Pet Shop Boys, Marianne Faithful, Marc Almond oder dem Tänzer Michael Clarke setzen neue ästhetische Maßstäbe. Auch mit seiner AIDS-Diagnose geht Derek Jarman an die Öffentlichkeit: Als er vor seinem Tod erblindet, dreht er den Film BLUE. Mit durchgehendem Yves-Klein-Blau auf der Leinwand beschwört er mit zarter verbaler Poesie eine lebhafte innere Landschaft. Das Interview zeigt einen euphorischen, ungebrochenen wie aufsässigen Jarman. Tilda, Dereks Muse und Darstellerin, inzwischen Oscar-Preisträgerin, wirft einen Blick in den Garten ihres toten Freundes in Dungeness. | Derek & Friends in Sundance: Those were Days Tilda Swinton & Issac Julien Facts:DEREK. Filme von Derek Jarman |