Musikalischer Höhepunkt.
von Peter Jobst.16.04.2008.

Die Kanaren verdanken ihren kulturellen Reichtum eher der privilegierten Lage zwischen Europa und Amerika als dem Massentourismus: Seit Columbus sind sie Bindeglied zwischen alten und neuen Welten.

Auch in vergangenen Jahrhunderten gab es dort blühende städtische Kulturen, wovon die Prachtbauten in La Laguna und Santa Cruz auf Teneriffa oder Viertel wie Vegueta oder Triana in Las Palmas de Gran Canaria ein eindrucksvolles Zeugnis ablegen. Theater, Paläste, Kirchen und Cafés prägen das Stadtleben.

Schon um 1900 machen Operntruppen auf ihren Weg nach Amerika Zwischenstation: Opernhäuser wie Pérez Galdós (Las Palmas) oder Guimará (Santa Cruz) bieten Stars wie Enrico Caruso den Rahmen für musikalische Auftritte. Heute verfügen man neben schön renovierten Theatern auch über moderne, perfekt ausgestattete Auditorios mit einzigartiger Akustik.

Teneriffa wie Gran Canaria haben eine lange musikalische Tradition und ausgezeichneten Musikschulen. Das erklärt auch die Begeisterung der Bevölkerung und das unerschöpfliche Reservoir an jungen Musikern. Der unermüdliche Einsatz von Stars wie des auf Gran Canaria geborenen Tenors Alfredo Kraus, legendärer Partner von Maria Callas, zeigt Früchte.

Zu Jahresgeginn stehen Teneriffa und Gran Canaria ganz im Zeichen ihrer Musikfestspiele. Die Besucher umjubeln Superstars wie Cecila Bartoli oder Magdalena Kožená. Das milde Frühlingswetter und die entspannte Atmosphäre beeinflussen positiv die musikalische Qualität . Das macht Konzerte unter Riccardo Muti, Simon Rattle oder Neville Marriner, Dauergäste der Festspiele, zu Sternstunden.

2009 wird das Festival am 9. Jänner auf Teneriffa, einen Tag später auf Gran Canaria eröffnet. Große Namen machen neugierig: Lorin Maazel, Christoph Eschenbach, Michael Gielen, Katia und Marielle Labèque: Ein Highlight voll Lebensfreude, Leidenschaft und hohem musikalischen Niveau verspricht das Orquesta la Pasión aus Venezuela mit La Pasión según San Marco von O. Golijov.