BritannienGroßbritannien bietet 20-Minuten-Aidstest an
Von Günther Selinger, 25.05.2009 Das quälende Warten auf die Ergebnisse des Aidstestes gehört im Vereinigten Königreich der Vergangenheit an. Bisher musste eine Woche auf die Ergebnisse gewartet werden. Der Test kommt sogar ohne Nadel aus: Eine spezielle Zahnbürste saugt Speichelproben auf. Es gilt als erwiesen, dass die Methode ebenso zuverlässlich wie Bluttests ist. Merie Symonds, Leiter der britischen Gesundheitsbehörde sagt, dass mindestens ein Drittel der infizierten Briten nichts von ihrem Zustand wüssten. "Wir haben oft echte Probleme, weil die Betroffenen schwer erkranken, aber gar nicht wissen, dass sie an undiagnostizierter Immunschwäche leiden. In Härtefällen können wir nicht einmal mehr effektive lebensverlängernde Therapien anbieten." "Bis jetzt konnte unser Gesundheitssystem also nicht flächendeckend arbeiten. Jetzt haben wir eine Möglichkeit für eine effektive Früherkennung gefunden. Dieser rasche und leicht durchzuführende Aids-Test ist ein Riesenschritt, um die Bevölkerung zum Test zu ermuntern. Es wird weder Blut noch ein Labor benötigt und könnte in jeder Praxis, ja sogar mobil leicht durchgeführt werden. " Derzeit steht der Test vor allem in Gegenden, in denen höhere Raten von HIV-Infektionen beobachtet wurden sowie sexuell aktiven schwulen Männern offen, aber selbstverständlich auch jedem, der häufig wechselnde Sexualpartner hat. Die Unicef warnte Anfang des Monats Großbritannien, dass das Land die meisten HIV-Neuinfektionen Westeuropas aufweise. Das höchste Risiko trügen schwule und bisexuelle Männer sowie farbige Afrikaner. Im Jahr 2007 wurden 7.700 Neuinfektionen im Vereinigten Königreich verzeichnet. Die Zahl der jungen Betroffenen steigt ständig. 10% der Neuinfizierten sind mittlerweile zwischen 16 und 24 Jahre alt. Dazu kommt, dass junge Menschen seltener zum Arzt gehen, als die ältere Bevölkerung. |  >>>Frankreich hat die zweithöchste Zahl an Neuinfektionen, gefolgt von Deutschland, das 10 Millionen mehr Einwohner als Großbritannien aufweist, aber dennoch mit 2.752 neuen Fällen deutlich unter den Zahlen von Großbritannien mit 7.700 Neuinfektionen liegt.
40% der Neuinfektionen in Großbritannien werden auf schwulen Sex zurückgeführt, wobei das aufgrund von umtriebigen bisexuellen Männern nicht zuverlässig behauptet werden kann. |
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