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Suchtverhalten

25% der schwulen Männer gerade auf Diät!
Von Günther Selinger 7.5.2009

Egal, zu welchem Zeitpunkt eine aussagekräftige Stichprobe von schwulen Männern befragt wird, etwa ein Viertel davon ist gerade auf Diät. Weitere 40% sind mit ihrem Körper unzufrieden und möchten abnehmen und/oder ins Fitnessstudio. Nur jeder Dritte Schwule fühlt sich in seinem Körper wohl. Das heisst jetzt selbstverständlich nicht, dass nur jene abnehmen (wollen), bei denen das gesundheitlich empfehlenswert wäre.

Die Studie besagt weiter, dass etwa 40% der homosexuellen Männer an Essstörungen leiden. Das ist viel im Vergleich zu gleichaltrigen Heteromännern, bei denen nur etwa zwischen 5 und 10% betroffen sind.

Von den Studienautoren werden die Essstörungen durch mehrere Faktoren erklärt. Zum einen sind schwule Männer eitler als Heteros und müssen sich in der schnelllebigen Szene immer wieder  behaupten. Das wird durch einen attraktiven Körper wesentlich erleichtert. Heterosexuelle achten häufig nach der Ehe weniger auf sich. Abgesehen davon haben verheiratete Heteropaare meist einen geregelteren Tagesablauf und feiern weniger.

Zum anderen sei bei vielen das Selbstbewusstsein weniger hoch als bei Heteros, weil sie häufig, vor allem in Kindheit und Jugend, von der Gesellschaft Ablehnung erfahren mussten, was besonders bei sensibleren Schwulen negative Auswirkungen hat.


Jedenfalls nimmt der Körperkult von Schwulen oft gesundheitsgefährdende Ausmaße an. Vor allem jene, die ihre Maskulinität überkompensieren seinen besonders betroffen. Der Wahn nach dem perfekten Körper wird zur Zwangsneurose, der Weg dorthin zur Droge. Das Umfeld erkennt die Anzeichen nicht. Es ist selbst für die Betroffenen schwer, den Grat zwischen gesundem Sport und krankhafter Sucht zu unterscheiden. Regelmäßige Untersuchungen sind empfehlenswert.

Das ist nämlich auch die große Gefahr: Suchtgefährdete Frauen verlieren Gewicht, man sieht ihnen die Krankheit an. Bei Schwulen ist es der Muskelaufbau, der ihnen das Gefühl gibt, begehrt, beliebt, gesund und kräftig zu sein.

Sobald sich jemand vorwiegend über seinen Körper definierrt, sollten die Alarmglocken schrillen. Die Medien gaukeln uns vor, dass nur ein muskulöser, trainierter Körper gesund und maskulin ist. Dass dieser Körper aber mit unnatürlichen Bewegungen überbeansprucht wurde und sich dafür rächen wird, vergisst man nur allzuleicht. Zu sehr sind viele der Meinung, nur - oder leichter -  mit einem optisch reizvollen Körper den Mann fürs Leben oder für eine Nacht zu finden.

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Besonders dramatisch erhöht werden die Risiken durch falsche Ernährung. Viele schwule Männer haben geradezu eine Hassliebe zu Essen aufgebaut. Viele kasteien sich, hungern und essen nur einseitig. Andere wiederum versuchen Frust oder Einsamkeit mittels Fresssucht zu kompensieren. Beiden Gruppen entgleitet das Zwangsverhalten, sie haben gesundheitsgefährdende Krankheiten. Und beide empfinden ein Glücksgefühl bei der Befriedigung der Obsessionen, sie fühlen sich "high". Aus dieser Spirale entkommen Menschen mit Essstörungen genauso schwer wie Alkoholiker oder Drogenabhängige.

Der große Unterschied: Der muskulöse, durchtrainierte Mann erfährt eine außerordendlich hohe Akzeptanz, nicht nur in der schwulen Gesellschaft. Das kann man von Menschen mit anderen Süchten selten behaupten.

Schwulen Männern ist oft bewusst, dass sie nicht gesund leben. Doch ist der Zwang, zu gefallen einfach höher. Viele Betroffene leiden am Anfang ihres Trainings an mangelndem Selbstbewusstsein. Wenn das aufgebaut ist, sollte von ihnen ein Weg gefunden werden, das Training wieder zurück in gesundheitlich unbedenkliche Einheiten zu bringen, zufrieden mit dem Status quo zu sein, und ihn erhalten.



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