BeratungHelmut (19) aus Wien 22 schreibt:
Hallo Dr. Felix!
Ich arbeite als Maurer und habe im Suff bei einem Betriebsfest einem Lehrling erzählt, daß ich auf Männer stehe und noch nie was mit einer Frau hatte. Der hat das an Kollegen weiter erzählt. Seither laufen Schwulenwitze und täglich abfällige Sprüche über Schwule wenn ich dabei bin. Es macht mich fertig, ich hätte das nicht erzählen sollen. In der Früh habe ich schon Magenkrämpfe und Schweißausbrüche wenn ich zur Baustelle fahre. Wenn sie dann über Homos schimpfen, reagiere ich nicht obwohl ich sicher bin, daß sie es wegen mir machen. Wenn das so weiter geht suche ich mir einen neuen Job. Was soll ich machen? Liebe Grüße! Helmut
| Antwort von Dr. FelixLieber Helmut!
Mobbing am Arbeitsplatz ist eine schlimme Sache. Darunter versteht man eine systematische Belästigung und Ausgrenzung von Kollegen oder Mitarbeitern mit dem Ziel sie aus dem Arbeitsprozess auszuschließen. Der Körper reagiert auf diese psychische Stresssituation - in deinem Fall mit Magenkrämpfen und Schweissausbrüchen. Es gibt zwei mögliche Strategien: sich zur Wehr setzten oder den Arbeitsplatz wechseln (Kämpfen oder Flüchten). Nachdem deine Kollegen schon Bescheid wissen, hast du nichts zu verlieren wenn du ihnen klar machst, daß dich ihr Verhalten stört. Dein Arbeitgeber hat bei Mobbing auch eine Fürsorgepflicht. Vielleicht macht es Sinn, wenn du das Gespräch mit ihm suchst. Hole dir Untersützung z. B. bei der Wiener Antidiskriminierungsstelle, die mit ähnlichen Fällen viel Erfahrung hat. Bringt das nichts, ist sicher auch eine letzte Option die Firma zu wechseln. Das empfehle ich aber erst, nachdem du versucht hast dich zur Wehr zu setzen. Flüchtest du ohne zu kämpfen, nimmst du diese Verletzung in dein weiteres Leben mit.
Link: Antidiskriminierungsstelle Dein Dr. Felix
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