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Naturmedizin

Heilkraft der Schamanen
Von Christopher Ganz, 02.05.2008

Das traditionelle Wissen von Medizinmännern und Heilern interessiert zunehmend auch westliche Wissenschaftler.

Gegen die Krankheit, »die den Körper auffrisst«, kannten die Tsimshian-Indianer an der Westküste Kanadas ein hilfreiches Mittel. Sie brauten aus Rinde und Holz der Pazifischen Eibe einen Sud, den sie Krebskranken verabreichten. 1967 isolierten Forscher aus der Rinde des exotischen Baums den Wirkstoff Taxol. Heute wird er in großem Umfang aus den Nadeln anderer Eibenarten in einem halbsynthetischen Verfahren hergestellt. Er gilt als eine der schärfsten Waffen gegen Brustkrebs.

Das Wissen über Heilpflanzen, das Kräuterfrauen und Medizinmänner in langer Tradition über Generationen weitervermittelten, interessiert auch Pharmaforscher auf der Suche nach neuen Wirkstoffen. Denn bei der Entwicklung von Medikamenten erweist sich die Natur als wichtigste Quelle. Immerhin zwei von drei vollkommen neuen Wirkstoffen basieren auf tierischen oder pflanzlichen Ausgangsstoffen oder sind ihnen nachempfunden.

Doch Ethnomediziner, welche die Heilkunde der Naturvölker erforschen, suchen auf ihren Expeditionen in die entlegensten Regionen der Erde mehr als neue Arzneistoffe. Sie interessieren sich für das gesamte Therapiespektrum der Schamanen. Und da spielt die Pflanzenheilkunde oft nur eine untergeordnete Rolle.

Naturmedizin

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»Heilkräuter sind den Schamanen nicht so wichtig, weil sie vor allem mit ihren Hilfsgeistern heilen«, berichtet Dr. Bernhard Wörrle, Ethnologe und Lehrbeauftragter an der Universität Wien, über die Heiler im Hochland von Ecuador. Heilzeremonien, erzählt er, gliedern sich in dieser Region Südamerikas meist in zwei Phasen. In einem ersten Schritt soll der Patient von dem krank machenden Übel befreit werden. Dazu reibt der Schamane den entkleideten Patienten mit Brennnesseln oder Eiern ab. »Wenn es ganz schlimm kommt«, sagt Wörrle, »auch mit einem Meerschweinchen, das dabei stirbt.« Der Heiler liest aus den Eingeweiden des Tieres die Diagnose.

Danach setzt der Schamane sein ganzes Können ein, um das Gute anzuziehen. Wohlriechende Duftwässerchen und Räucherwerk sollen die Hilfsgeister herbeilocken. Diese gelten als die eigentlichen Heiler. Der Schamane selbst versteht sich eher als Vermittler: Seine Aufgabe besteht darin, den Kontakt zur Welt der Geister herzustellen.



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