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Hypnose

Von wegen Hokuspokus
Von Christopher Ganz, 23.04.2008

Ärzte setzen inzwischen medizinische Trance ein, um Schmerzen zu lindern und Ängste zu beseitigen.

Bei Hypnose denken viele Menschen an Bilder, die sie aus Film und Fernsehen kennen: Ein Magier lässt vor den Augen eines Freiwilligen eine Kette oder einen Stift hin und her schwingen und versetzt ihn so in Trance. Manchmal müssen die Männer und Frauen dann gegen ihren Willen bestimmte Dinge tun.

»Damit hat Hypnose bei Medizinern oder Psychologen heute allerdings nichts zu tun«, betont Albrecht Schmierer, Präsident der Gesellschaft für Zahnärztliche Hypnose (DGZH). Das bestätigt der Internist und Psychosomatiker Hans-Christian Deter aus Berlin: »Leider gibt es das Bild der Show-Hypnose noch immer in den Köpfen der Menschen, aber wir setzen die Hypnose nur zu medizinischen Zwecken ein – niemand wird gezwungen, etwas ohne seine Zustimmung zu tun.«

Tatsächlich wird Hypnose mittlerweile in der Medizin oft genutzt, auch wenn die Kosten nur selten von den Krankenkassen übernommen werden: in der Psychotherapie zur Behandlung verdrängter traumatischer Erlebnisse und bei körperlichen Beschwerden, für die sich wie beim Reizdarm keine organische Ursache finden lassen. Hypnose kann aber auch bei der Geburtsvorbereitung, sowie bei Schlafproblemen und Schmerzen helfen.

»Hypnose ist die Fokussierung der Aufmerksamkeit auf bestimmte Situationen oder Gefühle«, erklärt Deter, der auch Vorsitzender des Kollegiums für Psychosomatische Medizin ist. »Dafür hilft der Arzt oder Psychologe dem Patienten, sich auf etwas Bestimmtes zu konzentrieren und die Dinge um einen herum auszublenden.«

Hypnose

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Das funktioniert allerdings nicht bei allen Patienten auf Anhieb. »Am besten eignen sich Menschen, die gut innere Bilder entwickeln können«, erklärt Walter Bongartz von der Universität Konstanz, Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Hypnose und Hypnotherapie. Bei manchen Patienten klappe es in der ersten Sitzung nicht, aber wenn sie dann Vertrauen und keine Angst mehr vor einer inneren Öffnung haben, seien auch sie gut zu hypnotisieren.

Durch eine Hypnose können die meisten Menschen deutlich entspannen. Das belegen der verlangsamte Herzschlag, die ruhigere Atmung und die geringere Schweißproduktion. "Das vegetative Nervensystem wird insgesamt gedämpft", sagt Deter. Die Entspannung kann so groß sein, dass man bei bestimmten Behandlungen auf eine zusätzliche Betäubung verzichten kann. Dazu gehören laut Bongartz Diagnoseverfahren wie das Legen eines Katheters oder die Entnahme von Gewebeproben, die meist mit Angst und Anspannung verbunden sind.




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